Nissan Leaf: Die neue Generation des Top- Stromers

Nissan Leaf
Nissan Leaf Innenraum

 

Elektroautos dürfen in der ganzen Stadt parken, an Hunderten Ladestationen gratis die Akkus laden, die Busspuren benützen und mehrwert- sowie Kfz- steuer- und Citymaut- befreit sind sie auch – das ist keine Zukunftsvision der E- Mobilität, sondern Status quo in Oslo, wo Nissan die zweite Generation des Elektroautos Leaf präsentiert hat. Bei uns macht so ein E- Mobil bei Weitem weniger Sinn – dabei hat sich der Nissan Leaf für sich genommen bei ersten Testfahrten als wirklich angenehmer Begleiter erwiesen.

Der Neue ist praktischer, optisch ansprechender, leichter, reichweitenstärker und wurde in 100 Details verbessert, wie man bei Nissan betont. „Wir haben zugehört und das Kundenfeedback umgesetzt.“ Ohne nachgezählt zu haben: Der Leaf ist ein wirklich durchdachtes Fahrzeug, das nichts vermissen lässt, wenn man mit der Reichweite klarkommt. Im Normzyklus sind es jetzt 199 statt 175 Kilometer, beim völlig unsparsam gefahrenen Test in Norwegens Hauptstadt hatte ich nie das Gefühl, mich von Ladestation zu Ladestation hanteln zu müssen, auch wenn 160 km sicher realistischer sind.

Die Reichweite lässt sich mit einem neuen Rekuperationsmodus auch steigern: Steht die Anzeige auf „B“ statt „D“, lädt der Leaf immer dann, wenn man vom „Gas“ geht, was sich wie Motorbremse anfühlt. Ansonsten gibt es den Normalmodus, in dem der jetzt 32 kg leichtere Leaf abgeht wie Schmidts Katze, und den Eco- Mode, indem er das nur dann tut, wenn man den Kickdown durchdrückt, weil das Fahrpedal braver übersetzt ist. Auch gut für die Reichweite: Fürs Heizen sorgt jetzt eine Wärmepumpe, was den Ofen 70 Prozent effizienter macht.

Kaum Kompromisse

Der Leaf schaut aus wie ein ganz normaler Kompaktwagen und fährt sich auch so. Komfortabel gefedert, im Fahrverhalten weder böse noch schaukelig, untersteuernd nur dann, wenn man wirklich zu schnell in die Kurve fährt. Das kann schon mal vorkommen, weil einen kein Motorbrummen darüber informiert, was man gerade für einen Zahn drauf hat. Der Leaf macht sogar auf netten Kurvenstraßen richtig Spaß – und beim pubertären Ampelstart gibt es mit satten 254 Nm aus dem Stand kaum Gegner. Das Höchsttempo ist bei 144 km/h abgeregelt, bis dahin schiebt er voll an. Leistung 109 PS, 0- 100=11,5.

Denn das ist der gravierende Unterschied im Fahrgefühl: Stille. Anfahren fühlt sich an wie im Prater, im Kinderkarussel. Oder besser wie im Autodrom. Nur sollte man hier tunlichst vermeiden, andere Fahrzeuge zu rammen. Platz ist für fünf, auf der Rückbank glänzt der neue Leaf sogar mit 5,3 cm mehr Beinfreiheit. Der Kofferraum misst 370 statt 330 Liter. Das kommt daher, dass nun alles Elektrische, also auch der Inverter, nun vorne untergebracht ist und hinten keinen Platz verschwendet. Neu im Innenraum ist auch, dass es die Armaturenkonsole alternativ zum elektroautoimagemäßigen Weiß ab sofort auch in Schwarz gibt. Die Materialien? Preiswerter Kunststoff, Klavierlackplastik, ansprechend designet und tadellos verarbeitet. Die Sitze sind bequem, bieten guten Seitenhalt und sind auch in Leder erhältlich.

Gebaut wird der neue Nissan Leaf für Europa neuerdings im britischen Sunderland, und er ist deutlich billiger als bisher. Dennoch ist er im Vergleich mit konventionell angetriebenen Konkurrenten natürlich noch immer teurer, zumindest bei uns. Es gibt drei Ausstattungsstufen zwei Preismodelle hinsichtlich der Batterien: Die kann man jetzt wahlweise mitkaufen oder ab 79 Euro pro Monat mieten. Im Mietfall kostet das Auto in der Basisausstattung Visia 23.390 Euro, samt Batterie sind es knapp 5.900 Euro mehr. In jeden Fall Serie sind z.B. acht Airbags, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, Zentralverriegelung, Intelligent Key oder Stereoanlage mit vier Lautsprechern. In den beiden teureren Versionen lässt sich die Ausstattung bis hin zu vier Kameras mit Bird- View- Monitor, Navi, Bose- Sound, LED- Scheinwerfern oder auch Leder eskalieren.

Was bei uns allerdings nicht für Geld und gute Worte zu haben ist: der neue 32- Ampere- Schnellader, mit dem der Leaf in gerade mal vier Stunden geladen wird. So müssen wir also auf die normale Wallbox oder die Haushaltssteckdose zurückgreifen, wo es mindestens doppelt so lange dauert.

Quelle: Krone.at

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