Der stärkste Nissan Qashqai bringt es jetzt auf 163 PS – und braucht keine zehn Sekunden bis Tempo 100.
Erste Ausfahrt im Qashqai 1.6 DIG-T!
Nissan hat den Qashqai aufgerüstet: Seit Januar 2015 ist der neue 1,6-Liter-Turbo-Vierzylinder mit 163 PS im Programm, der den 1.6 DIG-T zum bislang stärksten Serien-Qashqai macht. Trotzdem rechnet Nissan damit, dass auch in Zukunft die meisten Qashqai mit dem 115 PS starken Basis-Benziner oder als Diesel (110 bzw. 130 PS) verkauft werden. Für den Top-Benziner werden sich nach Prognosen des Herstellers nur etwa 15 Prozent der Qashqai-Kunden entscheiden. Grund genug, um herauszufinden, was dem Rest entgeht – im ersten Fahrbericht!
Der schnellste Qashqai:

Der Qashqai ist gewachsen

Im Stadtbetrieb liefert der Turbobenziner einen unaufdringlichen Sound, nur jenseits von 4000 Umdrehungen wird es laut unter der Motorhaube. Wir sind im Qashqai mit Vorderradantrieb unterwegs, beim Ampelstart fordern bis zu 240 Nm Drehmoment die 17 Zoll großen Vorderräder gleich zum Tanz auf. Kommt die Kraft des Motors endlich auf der Straße an, sorgt sie auch für ordentlichen Vortrieb. Der lässt sich auch auf der Autobahn spüren, wo maximal 200 km/h Höchstgeschwindigkeit drin sind. Der sehr elastische Motor verzeiht dabei gutmütig wie ein Diesel, wenn die im Fünf-Zoll-Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser angezeigten Schaltempfehlungen übersehen werden. Laut Werksangaben beschleunigt der stärkste Qashqai in 9,1 Sekunden auf Tempo 100. Damit ist er im Sprint eine Zehntelsekunde schneller als der VW Tiguan 1.4 TSI 4Motion mit 160 PS. Auf 100 Kilometer gönnt sich der Japaner laut Herstellerangaben 7,4 Liter Super in der Stadt, 4,8 Liter über Land und 5,8 Liter kombiniert.

Nissan Qashqai (2014) Nissan Qashqai (2014) Nissan Qashqai (2014)

Federung und Dämpfung sind komfortabel, nur Querrillen auf der Autobahn mag das kompakte SUV nicht besonders. Der Fahrersitz bietet optimalen Seitenhalt, im Stadtverkehr ist die hohe Sitzposition vorteilhaft. Dank großer Rückspiegel, Rückfahrkamera (im Multimedia-System Nissan Connect enthalten) und „Around View Monitor“ (Vogelperspektiven-Simulation) ist der Qashqai sehr übersichtlich, lediglich beim Schulterblick ist die Sicht nach hinten rechts eingeschränkt – das Fenster zwischen C- und D-Säule ist etwas zu klein geraten. Das Navigationssystem sieht zwar grafisch ein wenig altbacken aus, reagiert aber schnell auf spontane Abstecher von der vorgewählten Strecke und berechnet auch lange Routen in angemessen kurzer Zeit. Die Preise des Nissan Qashqai 1.6 DIG-T in der Ausstattung „Acenta“ beginnen bei 26.549 Euro. Zum Vergleich: Der 1.6-Liter-Diesel kostet mindestens 27.500 Euro, mit dem deutlich schwächeren 1.2-Liter-Benziner (115 PS) werden 24.430 Euro in der Acenta-Ausstattung fällig, die Basisausstattung „Visia“ gibt es (mit 1.2-Liter-Motor) bereits ab 20.990 Euro.

Technische Daten: Nissan Qashqai 1.6 DIG-T Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder mit Turbolader • Getriebe: Sechs Gänge, manuell • Leistung: 120 kW (163 PS) • Drehmoment: 240 Nm bei 2000 bis 4000 U/min • 0-100 km/h: 9,1 Sekunden • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h • Verbrauch: 5,8 Liter Superbenzin/100 km (kombiniert) • CO2-Ausstoß pro Kilometer: 134 g.

Fazit

Der Platzhirsch unter den Kompakt-SUVs braucht gar nicht laut zu röhren, um Eindruck zu hinterlassen. Mit dem neuen 1,6-Liter-Turbo reagiert der Qashqai immer gut aufs Gaspedal und muss sich dank 163 PS und 200 km/h Spitze auch auf der Überholspur nicht verstecken. Ganz ehrlich: Wer braucht bei solcher Leistung, Laufruhe und Elastizität noch einen Diesel?